26.03.2025
Einfache Dinge erweisen sich oft als viel grausamer, als sie scheinen. Diese Tour-de-Force-Performance, bei der die Energie nie nachlässt, ist der lebende Beweis dafür.
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Auf einer makellosen Bühne bewegen sich fünf Interpret·innen im Takt eines Metronoms. Sie wiederholen mechanisch vier Bewegungen, die so einfach wie anspruchsvoll sind. Allmählich beschleunigt sich das Tempo und verlangt von ihnen eine immer makellosere Präzision. Der Schweiß perlt, der Lack bröckelt, bis es zur kathartischen Explosion kommt: Die anfangs präzisen Bewegungen zerfallen und offenbaren Körper voller Zweifel, Wut und einem brennenden Verlangen nach Ungehorsam.
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Catherine Gaudet, eine der Leitfiguren der neuen Welle des kanadischen Tanzes, erforscht in ihrer Arbeit die Schwingungen des Unbewussten sowie die Mikrobewegungen, die die Emotionen und Gefühle verraten, die wir alle hinter der Maske der sozialen Konventionen zu verbergen suchen. Als „Meisterwerk“, „hypnotische Show“ und „wahrhaft jubelndes Widerstandsstück“ gefeiert, hält Les Jolies Choses die Tänzer·innen in seiner gut geölten Mechanik gefangen und lädt sie gleichzeitig ein, sich von den auferlegten Zwängen zu befreien: eine wahre Meisterleistung!